Die Reise ins All – Ein Review von Mivey
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Bewertung:
Grafik
Bewertung: 4/5
Sound
Bewertung: 4/5
Story
Bewertung: 5/5
Technik/Features
Bewertung: 4/5

Gesamteindruck
Bewertung: 5/5

Wer hat nicht schon in den Romanen alter Science-Fiction Autoren wie z.B Jules Verne geschwelgt und mit Spannung verfolgt wie mutige Helden tief in den Mittelpunkt der Erde vordringen, in 80 Tagen die Welt umrunden oder aber eine waghalsige Reise zum Mond wagen. Diese Inspirationen kombiniert mit dem ausgesprochenen Talent von real_Troll in Sachen Dialogen und Charakterisierung machen
Die Reise ins All zu einem der interessantesten Makerspiele, die die deutsche Community zu bieten hat.

Die Welt von Die Reise ins All ist in einem fiktiven 19. Jahrhundert angesiedelt in der sich der technische Fortschritt bemerkt macht und die Zivilisation „auf ihrem endgültigen Gipfel“ angekommen ist.
Die Geschichte beginnt als ein gewisser Professor Heisen während einer archäologischen Ausgrabung auf eine mysteriose Statue stößt. Kaum nachdem der Professor angefangen hatte sie vorsichtig zu entstauben aktiviert sich ein seltsamer Mechanismus innerhalb der Statue und der Professor verschwindet in einem Lichtblitz. Er ist aber nicht tot, sondern kommt in einem unterirdischen Komplex unterhalb de Statue wieder zu sich. Nach einigen Prüfungen dringt er weiter vor und entdeckt eine ominöse Maschinerie, deren Aktivierung dazu führt das Professor Heisen von einem seltsamen Kugelblitz angegriffen wird.
Was genau vorgefallen ist erfahren wir nicht, da wir zu einem anderen Charakter wechseln:
Leutnant von Mackwitz. Ein Offizier durch und durch und dizipliniert bis ins Mark.
Mackwitz wird bald von seinen Vorgesetzten beauftragt, er solle die große Weltaustellung besuchen und vom millitärischen Nutzen der Erfindungen von Professor Heisen berichten. Sofort bricht unser schneidige Held auf und kaum ist er in der Weltaustellung angekommen wird sie schon prompt von einem bösen Bösewicht angegriffen: Dr. Moriati, der ewige Konkurrent von Professor Heisen, der sehr verrägert ist, dass Heisens Experimente gezeigt werden aber keines von ihm. Daher läßt er einige kleine Kampfspinnenroboter los um die Gegend zu verwüsten, doch unser mutige Offizier kann der Lage Herr werden und die robotische Gefahr eliminieren. Danach kehrt er zurück zur Kaserne und erstattet Bericht, der Befehl lautet nun Heisen aufzusuchen und ihn genauer zu befragen.
Heisen enthüllt, dass sein wahres Ziel darin besteht etwas zu tun was noch nie ein Mensch zuvor getan hat: Eine Reise ins All durchzuführen!
Währenddessen bemerkt die Journalistin Eleonore, dass Mackwitz Heisen hinterherrennt und es folgt ein kritischer Presseartikel, der dem Ruf des Millitärs schadet. Die obersten Millitärs kommen nach langer und gründlicher Debattezu dem Entschluss, dass sie ihren Ruf wiederherstellen müssen: Sie entscheiden sich, dass Mackwitz Heisen dabei helfen soll Heisens Allreise durchzuführen. Nebenbei hat sich auch die Journalistin Eleonore entschieden Heisen zu begleiten, um ihre Leserschaft genauestens zu informieren wie alles abläuft und vorallem um zu sehen ob Mackwitz den Professor behindert.
So machen sie also die drei, der schrullige Professor, die sture Journalisten und der schneidige Offizier, auf in eine Reise ins All.

Mit dieser Prämisse werden wir also in die Spielwelt von Die Reise ins All losgelassen. Das Gameplay ist sehr vielschichtig, so gibt es immer wieder Kämpfe bei denen strategisches Denken gefragt ist: Nicht jede Attacke ist bei jedem Gegner effektiv, auch erfordern unterschiedliche Gegner unterschiedliche Taktiken, mit simplem Enter-Gehämmer wird man nicht lange in Die Reise ins All überstehen.
Alles in allem ist Die Reise ins All auch kein kampflastiges Spiel, verschiedenstgeartete Rätsel und sehr sehr viele Minispiele sorgen für mehr als genug Abwechslung.
Das Spiel selber ist über weite Strecken linear, es gibt jedoch auch immer wieder Bereiche in denen man über eine Weltkarte mehrere Orte aufsuchen kann, bis der Plot einen wieder weitertreibt. Dadurch gibt es durch ganze Spiel hinweg immer die Möglichkeit verschiedene Sidequests zu erfüllen.


Betrachtet man die Technik in Die Reise ins All so wird man feststellen, dass das Standard-Kampfsystem und das RPG-Maker eigene Menü verwendet wird. Trotzdem würde ich das nicht als negativ bewerten. Real_Troll hat es erfolgreich geschafft, durch interessantes Gegner-Design und Fertigkeiten-Gestaltung unserer Heldentruppe, das Potential des Standard-KS erfolgreich auszuschöpfen. Auch das Menü passt gut ins Gesamtbild des Spiels, einfach zu benutzen und durch clevere Faceset und Grafikgestaltung sieht es auch wirklich schön aus. Auf seitens des Gameplays sind auch die vielen Interaktionen mit der Umwelt zu bemerken, z.B, in einem gefährlichen venusianischen Dschungel wo uns überall gefährliche Stechmücken, Sümpfe oder andere Schrecken erwarten.

Die Grafik in Die Reise ins All ist ebenfalls schlicht dennoch bemerkenswert. Real_troll verwendet bekannte Chipsets, kombiniert jedoch viele Maps mit kleinen selbstgemachten Extras die praktisch jedem Gebiet einen eigenen Charme geben. Auch die vielen selbstgepixelten Facesets und Charasets machen den Look in Die Reise ins All einzigartig.

Fazit:
Sympathische Charaktere, abwechslungsreiches Gameplay, eine aufregende Story die gespickt ist mit allen möglichen Referenzen auf Werke der Weltliteratur, was will man mehr von einem RPG-Maker Spiel? Die Reise ins All ist eines der neueren Spiele der deutschen Maker Community aber genießt jetzt schon Kult-Status und kann in einer Reihe mit Größen wie Unterwegs in Düsterbug genannt werden. Ein absoluter Spieletipp für jeden der irgendetwas an Makerspielen findet.

Mivey • 12.12.2010